Als Kind habe ich es geliebt, wenn die Küche in dem leckeren Duft von Quarkkeulchen gehüllt war. Bei uns war die süße Mahlzeit ein relativ gängiges Gericht. Viel später dann erfuhr ich, dass Quarkkeulchen wohl nicht in allen Gebieten von Deutschland bekannt sind. Die veganen Quarkkeulchen sind wunderbar fluffig und feucht im Inneren und von Außen lecker kross. Der Geruch erinnert sehr an Weihnachtsmarkt und Krapfen.
Was sind Quarkkeulchen überhaupt?
Quarkkeulchen, manchmal auch Quarkkäulchen geschrieben, sind eine Teigspeise, die hauptsächlich aus Kartoffeln, Mehl und Quark bestehen. In vielen traditionellen Rezepten werden außerdem Rosinen verwendet. Ursprünglich kommt das Rezept aus Ostdeutschland und ist hier auch in unterschiedlichen Küchen verbreitet. Als Beilage für Quarkkeulchen eignen sich sowohl süße als auch herzhafte Beilagen. Besonders häufig werden sie mit Puderzucker oder Apfelmus serviert. Inzwischen sind im Tiefkühlregal auch unzählige fertige Quarkkeulchen zu finden. Diese müssen nur noch für wenige Minuten in der Pfanne angebraten werden. Zugleich enthalten die fertigen Quarkkeulchen häufig sehr viel Zucker und Fett. Darüber hinaus habe ich bisher noch keine vegane Version im Supermarkt gefunden.
Was braucht man für die vegane Quarkspeise?
Die Veganisierung der Quarkkeulchen war zugegebenerweise eine größere Herausforderung als zunächst angenommen. Der erste Teig ist mir völlig misslungen und wurde so feucht, dass sich mit den Händen absolut keine Taler formen ließen. Ich habe also ein wenig experimentiert und kam schließlich zu der für mich am besten funktionierenden Variante. Vieles ist hierbei davon abhängig mit welcher pflanzlichen Alternative ihr den Quark ersetzt. Häufig verwende ich in meinen Rezepten Skyr (z.B. von Alpro), welche nicht ganz so dick in der Konsistenz ist wie richtiger Quark. Am besten eignet sich ein Quarkersatz, z.B. von Simply V. Allerdings ist dieser nicht in allen Supermärkten erhältlich und in größeren Mengen deutlich teurer. Durch ein wenig Anpassungen im Rezept gelangen mir jedoch auch mit Skyr die perfekten Quarkkeulchen. Neben der Quarkalternative benötigt ihr außerdem:
- Veganen Ei-Ersatz
- Gekochte Kartoffeln
- Mehl
- Kokosblütenzucker
- Prise Salz
- Öl für die Pfanne
- Optional Rosinen.
Anstelle des Kokosblütenzuckers könnt ihr natürlich auch ein anderes Süßungsmittel eurer Wahl verwenden. Ich habe die Quarkkeulchen auch schon mit Apfelmus zubereitet. Hier muss man jedoch darauf achten, dass man die restlichen flüssigen Komponenten – in dem Fall Skyr bzw. Quark – etwas reduziert.
Zunächst müssen die Kartoffeln weich gekocht werden und abkühlen. Ob es sich dabei um mehligkochende oder festkochende Kartoffeln handelt, spielt dabei übrigens im Endergebnis gar keine so große Rolle solange diese gut durchgekocht werden. Die Zutaten werden zu einem glatten Teig verrührt und dann zu kleinen Talern geformt, die Kartoffelpuffern sehr ähnlich sind, im Vergleich allerdings etwas dicker. Anschließend werden die Quarkkeulchen in einer Pfanne ausgebacken und können mit den gewünschten Toppings serviert werden.
Letztlich sind die veganen Quarkkeulchen kinderleicht und wirklich für die ganze Familie ein absoluter Genuss. Viel Spaß beim Nachmachen! 🙂
Quarkkeulchen (vegan)
Zutaten
- 500 g gekochte Kartoffel (ich nutze vorwiegend festkochende Kartoffeln, sonst einfach Kochzeit anpassen bis diese weich sind)
- 270 g Alpro Skyr alternativ veganen Quark (z.B. Simply V) – aufgrund der festeren Konsistenz können dann gerne 300g genutzt werden
- 160 g Mehl
- 2-3 EL Kokosblütenzucker (nach Geschmack)
- 1 Ei aus veganem Eiersatz (z.B. Alnatura)
- 1 Messerspitze Bio-Zitronenabrieb
- 1 Prise Salz
- optional Rosinen oder getrocknete Kirschen (nach Geschmack)
Anleitungen
- Kartoffeln schälen und würfeln und anschließend in gut gesalzenem Wasser weich kochen.
- Die gekochten Kartoffeln noch warm mit einem Kartoffelstampfer gut zerdrücken. Alternativ kann dieser Schritt auch mit einer Küchenmaschine/Mixer erfolgen. Anschließend die Masse abkühlen lassen.
- Sobald die Kartoffel-Masse abgekühlt ist, den Ei-Ersatz anrühren und nach Packungsanweisung kurz ruhen lassen.
- Alle Zutaten (Kartoffeln, Skyr, Mehl, Kokosblütenzucker, Ei-Ersatz) vermengen und etwas Zitronenabrieb sowie eine Prise Salz hinzugeben. Optional die Rosinen hinzufügen.
- Kleine Taler aus dem Teig formen (je nach Größe ergibt die Menge 10 bis 12 Quarkkeulchen). Sollte der Teig zu feucht sein, etwas Mehl hinzugeben sowie die Arbeitsfläche zum Formen mit Mehl bestäuben.
- Die Quarkkeulchen bei mittlerer Stufe in einer eingeölten Pfanne ausbacken. Anschließend toppen (z.B. mit Puderzucker oder Apfelmus) und servieren.