Wer von euch hat schon als Kind klassische Lasagne geliebt? Ich gehöre definitiv dazu! Ob im Restaurant, selbstgemacht oder die fertige Variante aus der Tiefkühltruhe: ich mochte sie definitiv alle. Wichtig war dabei nur, dass die Lasagne intensiv nicht zu fad schmeckt und ausreichend Käse darauf zu finden ist. Inzwischen gibt es Lasagne bei mir nur noch selbstgemacht und ohne Fleisch. Diese Variante ist super lecker, mit absoluter Suchtgarantie und noch dazu viel leichter und gesünder als der Klassiker. Und das beste daran? Das schmeckt man absolut nicht!
Leckerer Klassiker neu interpretiert
Im Normalfall gehört zu einer Lasagne vor allem die Ragú Bolognese, wie sie auch bei anderen Bolognesegerichten vorzufinden ist. Darüber hinaus besteht das Gericht aus Lasagneblättern, Béchamelsauce, Käse, Zwiebeln und Knoblauch sowie Gewürzen und optional Rotwein. Gerade die Béchamelsauce ist dabei eine ziemliche Kalorienbombe. Ich habe über die Jahre diverse „gesündere“ Alternativen, beispielsweise mit leichten Cremes ausprobiert. Allerdings muss ich sagen, dass (gerade bei veganem Käse) die Béchamelsauce im Gesamtgeschmack kaum einen Unterschied macht. Daher bin ich tatsächlich dazu übergegangen diese Komponente wegzulassen.
Doch warum ist das so? Das liegt vor allem daran, dass der pflanzliche Käseersatz in einer anderen Form schmilzt als herkömmlicher Käse. Mozzarella wird beispielsweise nach einiger Zeit im Ofen bei weitem nicht so „fudgy“ wie das im folgenden vorgestellte Gemisch aus veganen Käsesorten. Damit wird die übliche Funktion der Béchamelsauce schon wunderbar kompensiert. Außerdem ist diese Option noch dazu kaloriensparend und es gibt keine Kompromisse im Geschmack.
Welche Zutaten brauche ich für fleischfreie Lasagne?
In erster Linie sollte das üblicherweise genutzte Hackfleisch (meistens handelt es sich hierbei um eine Mischung aus Schwein- und Rindfleisch) optimal ersetzt werden. Inzwischen sind zahlreiche vegane Hackalternativen im Supermarkt zu finden. Ich nutze am liebsten das vegane Mühlen Hack von Rügenwalder, welches auch optisch echtem Hackfleisch ähnelt oder das Sensational Hack von Garden Gourmet. Im Gegensatz zu Sojagranulat behalten diese Produkte ihre feuchte und feste Konsistenz nach langer Zeit im Ofen sehr gut.
Als zusätzliche Proteinquelle und da veganes Hack in großen Mengen sehr teuer ist nutze ich darüber hinaus rote Linsen. Selbst von Personen, die üblicherweise keine Linsen mögen, wurde der Linsenanteil in der Lasagne stets als super positiv und kaum wahrnehmbar empfunden. Falls ihr Linsenfans seid, könnt ihr die Mengen natürlich auch entsprechend nach oben anpassen. Die restliche Lasagne ist dem Klassiker mit Fleisch sehr ähnlich.
Insgesamt besteht die fleischfreie Lasagne nur aus folgenden Zutaten:
- Lasagneblätter
- veganer Hackersatz
- rote Linsen
- Zwiebeln
- Knoblauch
- passierte Tomaten
- Ahornsirup
- Sojasauce
- Gewürze (hier könnt ihr spezielle Bolognese-Gewürze nehmen oder auf Salz und Pfeffer zurückgreifen).
Der richtige vegane Käse für Lasagne
Da ich aktuell nicht komplett vegan lebe, weiß ich nur zu gut, wie schwer es ist, eine gleichwertige Käsealternative zu finden. Gerade bei überbackenen Gerichten bin ich schon oft genau daran gescheitert, da der Käse entweder nicht geschmolzen ist oder aber absolut nicht gold-braun wurde. Einige der Käsealternativen blieben sogar unangenehm fest. Meiner Erfahrung nach hat bei pflanzlichen Alternativen jeder eine andere Vorliebe und durch ausprobieren merkt man, welche Marken am besten für einen selbst passen.
Nach einigen Recherchen und Experimenten habe ich jedoch eine Kombination gefunden, welche sich vor allem für überbackene Nudelgerichte in meinen Augen extrem gut eignet. Wie schon gesagt handelt es sich um eine Kombination. Hierzu verwende ich einen veganen, geriebenen Mozzarella sowie einen normalen veganen Reibekäse. Am liebsten greife ich dabei auf den geriebenen Violife Mozzarella (zu finden hier) sowie den Simply V Reibegenuss zurück. Die beiden Käsealternativen vermenge ich zunächst in gleichen Teilen in einer Schüssel und gebe diese im Anschluss auf die fertige Lasagne. Abgerundet wird das ganze noch mit ein paar Tomatenraspeln oder einem Kräuter-Gewürz.
Die Käsemischung wird wunderbar cremig und nach einer gewissen Zeit auch goldbraun und leicht kross an der Oberschicht. Hierzu stelle ich gerne den Ofen in den letzten Minuten noch einmal kurz auf Oberhitze um.
Lasagne (vegan)
Zutaten
- 6-10 Lasagneblätter (je nach Größe)
- 700 g passierte Tomaten
- 250 g Veggiehack
- 150 g veganer Reibekäse (mein Tipp ist eine Mischung aus veganem Mozzarella von Violife und Simply V)
- 80 g rote Linsen
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Ahornsirup oder anderes veganes Süßungsmittel
- 2 EL Sojasauce
- 2 EL Tomatenmark
- nach Bedarf Salz u. Pfeffer
- neutrales Öl für die Pfanne
Anleitungen
- Die roten Linsen ca. 8 Minuten in gesalzenem Wasser kochen, anschließend in einem Sieb abschütten und vorerst beiseitestellen.
- Die Zwiebel in Würfel schneiden und anschließend in eine Pfanne mit einer kleinen Menge erhitztem Öl geben. Anschließend den Knoblauch pressen und hinzugeben. Beides kurz anbraten (noch nicht komplett glasig).
- Das vegane Hack hinzugeben und alles scharf anbraten. Danach 2 EL Tomatenmark hinzugeben und kurz verrühren.
- Die Linsen in die Pfanne geben und direkt im Anschluss die passierten Tomaten. Alles Vermengen und zum köcheln bringen.
- Sojasauce, Ahornsirup und Gewürze hinzugeben, alles verrühren und ca. 6-7 Minuten köcheln lassen.
- In eine Auflaufform im Wechsel eine dünne Schicht der Ragu-Masse geben, anschließend mit Lasagneblättern bedecken. Auf die letzte Schicht veganen Käse geben und bei 210 Grad (Ober-/Unterhitze) im Ofen für ca. 25 Minuten backen. Falls ihr den Käse besonders kross wollt, könnt ihr die letzten 5 Minuten Oberhitze nutzen.
Sehr leckeres Rezept. Der Tipp mit dem gemischten Käse ist soooo gut. Das war für mich bisher immer das Defizit bei einer veganen Lasagne. Kann man auch super noch einmal aufwärmen.